
Ganesh: Der göttliche Elefant im Buddhismus und seine spirituelle Integration
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Einführung:
Ganesh, die beliebte elefantenähnliche Hindu-Gottheit, verkörpert eine reiche Symbolik, die von Weisheit bis Schutz reicht. Ganeshs Einfluss beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Hinduismus; er hat sich nahtlos in den Buddhismus integriert, eine neue Identität angenommen und eine einzigartige spirituelle Dimension geschaffen. In diesem ausführlichen Artikel beleuchten wir Ganeshs transkulturelle Reise innerhalb des Buddhismus und untersuchen seine Rolle, Symbolik und Integration in verschiedene buddhistische Schulen.
1) Ganesh: Eine erhellende Erkenntnis:
Ganesh, oder Ganesha, ist als Sohn von Shiva und Parvati im Hinduismus nach wie vor eine verehrte Figur. Ausgestattet mit einem Elefantenkopf und einem menschlichen Körper gilt er allgemein als Gott der Weisheit, Intelligenz und des Wohlstands. Seine Eigenschaft als „Hindernisbrecher“ hat ihn zu einem wichtigen Symbol hinduistischer Rituale und Feste gemacht.
2) Die Integration von Ganesh in den Buddhismus:
Die Geschichte Ganeshs im Buddhismus erinnert an einen faszinierenden Prozess religiösen Synkretismus. In Regionen, in denen sich hinduistischer und buddhistischer Glaube vermischten, entstand eine einzigartige Form der Ganesh-Verehrung, die die Lehren beider Traditionen subtil miteinander verband. Der Legende nach fand ein Kampf zwischen den beiden Ganeshs statt, den der Buddhist gewann und dem Hindu den Kopf abriss, um seinen eigenen zu ersetzen. Im Wesentlichen fand Ganesh jedoch durch seine tantrische Form Eingang in den Buddhismus. Diese entstand im indischen Odisha und gelangte dank indischer Händler zunächst nach Nepal und dann nach China. Später fand Ganesh einen interessanten Platz in den Shingon- und Tendai-Formen des japanischen Buddhismus, auf die wir näher eingehen werden.
3) Ikonografische und symbolische Metamorphose:
Ganeshs Ikonographie wurde an den buddhistischen Kontext angepasst, um die spezifischen Werte und Konzepte dieser Philosophie widerzuspiegeln. Sein elefantenartiger Körper verkörpert die Kraft und Ausdauer, die nötig sind, um spirituelle Hindernisse zu überwinden, während seine vielen Arme Effizienz und Beweglichkeit auf der Suche nach Erleuchtung symbolisieren. Außerhalb Tibets hinterließ die Gottheit in China kaum Spuren, vermutlich wurde sie von der chinesischen esoterischen Tangmi-Bewegung absorbiert, die später dem tibetischen esoterischen Buddhismus im Land Platz machte.
4) Ganesh durch buddhistische Traditionen:
a. Mahayana-Buddhismus:
Ganesh findet manchmal seinen Platz als eine Art Bodhisattva, ein erleuchtetes Wesen, das zum Wohle anderer wirkt. Seine Weisheit und Güte werden von Mahayana-Praktizierenden geehrt, die seinen Schutz und seine Erleuchtung suchen.
b. Tantrischer Buddhismus:
In tantrischen Praktiken wird Ganesh oft als Wächter heiliger Tore angesehen, der den Weg zu esoterischen Lehren und höheren Bewusstseinsebenen öffnet.
5) Symbolische Harmonie mit anderen buddhistischen Gottheiten:
Ganeshs Präsenz im Buddhismus schafft symbolische Verbindungen zu anderen buddhistischen Gottheiten. Beispielsweise steht seine Fähigkeit, Hindernisse zu beseitigen, im Einklang mit der Göttin des Mitgefühls, Tara.
Die göttliche Rolle des Reichtums erinnert an die taoistische Form des chinesischen Mönchs Milofo aus dem 10. Jahrhundert, der in dieser Funktion wahrscheinlich den Platz von Ganesh einnahm.
6) Erleuchtetes Ritual und Hingabe:
Die Verehrung Ganeshas im Buddhismus wird durch eine Vielzahl von Ritualen, Meditationen und Opfergaben zum Ausdruck gebracht. Die Praktizierenden streben danach, die von Ganesha verkörperten Eigenschaften zu kultivieren: Weisheit, Entschlossenheit und spirituellen Schutz.
7) Ganesh im japanischen Buddhismus:
In Japan ist Ganesh als Shōten oder Kangiten bekannt. Sein Kult wurde von Kukai (Kōbō-Daishi), dem Begründer der esoterischen Shingon-Schule, eingeführt. Die Figur des Kangiten wird oft in Verbindung mit seiner Gefährtin dargestellt und symbolisiert die Vereinigung männlicher und weiblicher Energien.
Heute wird der Kangiten-Kult in 250 japanischen Tempeln praktiziert. Das aktivste Zentrum ist der Hozanji-Tempel am Osthang des Berges Ikoma außerhalb von Osaka, der im 17. Jahrhundert von dem charismatischen japanischen Mönch Tankai, bekannt als Hozan (1629–1716), gegründet wurde.
Um die Gründung des Tempels rankt sich eine Legende. Hozans Suche nach übernatürlichen Kräften oder „Siddhis“ scheiterte an den unüberwindbaren Hindernissen, die Kangiten ihm in den Weg stellte. Um 1678 offenbarte ihm der Meister von Tankai die Existenz des Berges Ikoma, eines wundersamen Ortes, der weder Traum noch Realität war. Um den Elefantengott zu besänftigen, ließ Hozan daraufhin ein Abbild von Kangiten anfertigen, um ihn zum Wächter des Ortes zu machen. Im Gegenzug flehte er ihn an, dass die Gottheit ihn beschützen und ihm helfen würde, die Siddhis zu erlangen.
Der Bau dieses Tempels geht auf etwa 1680 zurück
Kangiten gilt als mächtiger Gott, der als Beschützer der Tempel gilt und von Schauspielern, Geishas und Menschen der sogenannten „fließenden Welt“ verehrt wird. Aufgrund seiner esoterischen sexuellen Natur wird sein Bild oft maskiert. In rituellen Texten werden oft Mantras vorgeschrieben, um die Gottheit zu besänftigen und sogar diesen Hindernismacher zu vertreiben. Reiswein (Sake), Radieschen (Daikon) und „Bliss-Buns“ (Kangi-Dan), ein frittiertes Konfekt gefüllt mit roter Bohnenpaste, das auf dem Ganesha dargebrachten Modak basiert, werden dem Gott dargebracht.
Abschluss:
Ganesh, der göttliche Elefant, verkörpert die erstaunliche Fähigkeit spiritueller Traditionen, Grenzen zu überschreiten und sich den spirituellen Bedürfnissen der Menschen anzupassen. Seine Einbeziehung in den Buddhismus unterstreicht die tiefe Einheit jenseits religiöser Unterschiede. Indem sie Ganesh ehren, feiern Buddhisten die Übereinstimmung der Lehren und die gemeinsame Suche nach der ultimativen Wahrheit. Diese spirituelle Integration erinnert daran, dass Liebe, Weisheit und Schutz universelle Bestrebungen sind, die alle Wesen auf der Suche nach innerem Licht teilen.
2 Kommentare
Merci c’est exactement ce à quoi j’aspire.
Muchas gracias por compartir explicación sobre Ganesha.
Unidad!!